Tag der Operation

Ich bekomme einen Magenbypass

31.01.2019

Heute war es also so weit. Der Tag der Operation. Am Mittwoch habe ich in der Klinik angerufen, um meine Eintrittsuhrzeit zu erfahren.

Und so machte ich mich um 7 Uhr morgens auf den Weg nach Bern. Ich sollte um 8 Uhr da sein. Begleitet hat mich eine Freundin. Mein Mann musste leider arbeiten und da wir aktuell zu wenig Personal haben, konnte auch keiner für ihn einspringen.

Sexy Nachthemd und wieder keine Vene zu finden…

In der Klinik angekommen, meldete ich mich am Empfang an und wurde auch gleich auf die Bettenstation und in ein Zimmer geführt. Schwupp die Wupp hatte ich auch schon das sexy Krankenhaushemd an, mein Blutdruck wurde gemessen, ich wurde gewogen und eine Schwester versuchte einen Venenzugang zu legen. Wohlgemerkt, versuchte. Hat natürlich nicht geklappt. Allerdings hat die Dame nicht lange gefackelt und gesagt, das solle der Anästhesiearzt dann gleich unten selber machen.

Los, los in den OP!

Ich lag also in meinem Krankenhausbett und habe mit meiner Freundin gequatscht. Ich dachte, dass das Ganze wohl noch etwas dauern würde, da ich die zweite in der Reihe war. Scheinbar ging die OP vor mir schneller als alle dachten, denn ich wurde überfallartig abgeholt. Ich hatte gerade noch Zeit, meinem Mann eine Nachricht mit den Worten „Muss los“ zu schicken, mein Handy in die bereitgestellte Box zu legen und meiner Freundin Tschüss zu sagen.

Muffensausen…

Schon fuhr man mich, in meinem Bett, nach unten Richtung Operationssaal. Dort angekommen, stellte man mich erst einmal in einem Vorraum ab. Als ich dort lag und mir bewusst wurde, dass ich gleich eine Operation vor mir habe, bekam ich übelstes Muffensausen. Ich fing an zu heulen und konnte auch nicht mehr aufhören. Eine ganz, ganz liebe OP-Assistentin hat mir gut zugeredet, mich getröstet und mir gesagt, wie toll nach der Operation alles sein wird.

Und tschüss…

Bevor ich in den OP-Saal geschoben wurde, musste ich mein Nachthemd ausziehen und wurde in Tücher eingewickelt. Dann musste ich vom Bett auf den OP Tisch klettern. Dort wurde ein Schlauch unter die Tücher gelegt, aus welchem warme Luft strömte, damit ich nicht fror. Das war auf jeden Fall eine gute Idee, denn da unten war es sau kalt.

Die OP-Assistentin, die mich getröstet hatte, war auch da und erklärte mir, was nun alles gemacht wird. Ich wurde verkabelt und an verschiedene Geräte angeschlossen, die meine kompletten Vitalfunktionen kontrollierten. Während sie mit mir sprach und mich ausfragte, woher ich käme und wie lange ich schon in der Schweiz lebe, hat der Anästhesist heimlich, still und leise einen Venenzugang an meiner linken Hand gelegt. Sowohl die OP-Assistentin als auch der Anästhesist sagten mir, dass nun das Narkosemittel gespritzt wird und sie beide gut auf mich aufpassen werden.

Erinnerungslücken auf der Überwachungsstation

Was ich ab hier noch weiss ist, dass der Anästhesist mir sagte, ich solle an schneebedeckte und sonnenbeschienene Berge denken, denn es ginge jetzt ab ins Land der Träume.

Das Nächste, das ich wieder weiss ist, dass ich mit sehr starken Schmerzen aufgewacht bin. Allerdings fehlt mir ab hier die Erinnerung teilweise. Ich weiss noch, dass ich an einem Überwachungsmonitor angeschlossen war, die Pflegekräfte ständig nach mir geschaut haben und ich, gefühlt, alle dreissig Minuten nach Schmerzmitteln geklingelt habe. Der Rest von diesem Tag ist nur noch nebulös.

Ich musste diese Nacht auf der Überwachungsstation bleiben. Wie es mir einen Tag nach der Operation ging und wie die folgenden Tage aussahen, erzähle ich dir in meinem nächsten Beitrag.

Liebe Grüsse,

Jessi

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