What i eat – 3 Jahre Magenbypass

Wieviel und was isst man eigentlich wenn man schon drei Jahre einen Magenbypass hat, fragst du dich vielleicht? Dann werde ich dir mal eine Übersicht geben und zeige dir ein paar Tage aus meinem Leben und was ich so zu mir nehme.

Zuerst muss man sich natürlich darüber klar sein, dass sich das Essverhalten und die Essensmenge mit der Zeit verändert. Auch der „Geschmack“ kann sich verändern, nach einer Magenbypass Operation. Ich mochte vor meiner Magenverkleinerung keinen Schokoladenpudding, Kakao oder Schokoladeneis. All das esse und trinke ich jetzt gerne. Natürlich nur selten und dann nur kleine Mengen. Auch Rosenkohl mochte ich nie. Seit der Operation esse ich auch das. Dafür kann ich aber keine Cola oder Cola-ähnlichen Getränke mehr trinken. Ich finde den Geschmack einfach schrecklich.

Die Portionsgrössen sind natürlich auch anders als das vorher war. Anfangs konnte ich nur ein paar Löffel von einem Joghurt-Drink nehmen und war pappsatt. Nach einer Weile konnte ich wieder eine „Handvoll“ essen und die Portionen sind mit den Monaten immer ein bisschen grösser geworden. Jetzt, drei Jahre nach der Magenverkleinerung, kann ich ein Drittel einer normalen Portion essen. Je nach Nahrungsmittel auch mal weniger oder mehr.

Bei stark verarbeiteten Lebensmitteln, wie Weissbrot, weisse Nudeln etc. kann meine Portion auch etwas grösser ausfallen. Diese Lebensmittel sättigen mich nicht so schnell. Schwerer verdauliche und Faserreiche Lebensmittel jedoch machen mich sehr schnell satt und es kann sogar vorkommen, dass ich nach 4-5 Gabeln/Löffeln schon fertig bin mit Essen. Wie ich schon in so manchem vorherigen Blogpost erwähnt habe kann ich alles essen und habe keine Unverträglichkeiten. Bei dem ein oder anderen Lebensmittel muss ich nur darauf achten noch besser zu kauen, als ich es ohnehin schon mache. Gerade bei Reis, Nudeln und Rindfleisch muss ich aufpassen, dass ich nicht nach dreimal kauen runterschlucke. Das kann schmerzhaft werden.

Direkt nach der Operation durfte ich sowieso nichts essen. Drei Tage gab es nur Wasser und Tee. Am vierten Tag gab es dann einen Kaffee, einen Joghurtdrink und noch ein Malzgetränk, jeweils 100 ml. Den Kaffee habe ich mit 100 ml Milch getreckt und über eine Stunde daran getrunken. Es war mein Highlight des Tages. Ich hatte noch nie einen besseren Kaffee in meinem Leben.

Es ist auch heute, drei Jahre nach der Operation, noch so, dass ich ganz gut ohne Essen auskomme, wenn es sein muss. Wenn ich also nüchtern zum Arzt muss wegen einer Blutentnahme oder zur Magenspiegelung, dann muss der Termin für mich nicht zwingend am Morgen sein. Meine Magenspiegelung für die 2 Jahres Kontrolle damals war auch erst um 14 Uhr. Ich verhungere also nicht gerade. Das Einzige was mir hier ziemlich gestunken hat ist, dass ich natürlich auch keinen Kaffee trinken durfte an diesem Vormittag. Daran merkt man schon, dass auch Kaffee trinken eine Sucht ist. Und ich muss sagen, seit meiner Magenverkleinerung ist mein Kaffee-Konsum schon ein wenig angestiegen.

Und das leidige Thema Trinken ist natürlich auch so ein Punkt, den man nicht vergessen darf. Ich schaffe 1,5 Liter am Tag. Mehr ist nicht drin. Und hierfür benötige ich schon einiges an Disziplin. Hauptsächlich trinke ich zuckerfreie Getränke wie Eistee Zero, Fanta Zero etc. Wasser geht in Ausnahmefällen, wenn nichts anderes da ist. Das muss ich allerdings in winzigen Schlückchen zu mir nehmen, weil mein Magen sonst schmerzt. Wenn ich einen Schuss Saft reingeben kann, dann kann ich auch Wasser trinken ohne Bauchschmerzen zu kriegen.

Ich achte auch weiterhin auf meine tägliche Eiweissmenge und versuche in jede Mahlzeit irgendetwas eiweisshaltiges einzubauen. Sei das ein Milchprodukt oder Fleisch. Das klappt natürlich nicht immer so ganz wie ich mir das vorstelle…

Hier sieht man mal eine kleine Auswahl von dem was ich heute so essen kann. Die Portionen sind immer zu gross wenn wir auswärts essen und so bleibt mindestens die Hälfte übrig. Bei den Nachos mit Dips ist sogar Dreiviertel liegen geblieben. Mein Mann hat sich gefreut 😉

Wie sieht das Ganze bei dir denn aus? Haben sich deine Portionen nach ein paar Jahren, oder schon nach ein paar Monaten normalisiert? Sind sie wieder so gross wie vorher? Oder hast du Probleme mit dem Essen von bestimmten Lebensmitteln? Ich würde mich freuen von deinen Erfahrungen zu lesen.

Beste Grüsse,

Jessi

5 Kommentare

  • Dana

    Guten Morgen,

    lieben Dank für Deinen jährlichen Bericht – freue mich immer, wenn Operierte berichten und das nicht nur 1 Jahr lang. Ich bin jetzt fast 2 Jahre post OP und ja auch meine Portionen sind ein wenig größer. Aber – wie auch bei Dir – kommt es daraf an, was ich esse. Mein Wunschgewicht habe ich erreicht – ich habe wieder einen „normalen“ BMI 🙂 und bisher halte ich dieses auch. Hoffentlich bleibt dies aus so.
    Aber ich merke auch, daß es auch ordentliche Disziplin verlangt. Die OP ist eben nur der Gehstock, der uns hilft, weiter in die richtige Richtung zu laufen. Es ist kein Selbstläufer. Wenn der Sonntag mit Keksen und/oder Kuchen genossen wurde, ist danach wieder Achtsamkeit angesagt.
    Liebe Grüße und es würde mich freuen, wieder von Dir zu hören/lesen.
    Dana

    • JessicaHassler

      Hallo Dana. Danke für deinen Kommentar. Es freut mich auch mal von anderen zu hören, wie es so läuft. Ja, es ist, wie du sagst, ein Gehstock. Letzte Woche war bei mir wieder so eine Woche, da hätte ich nur essen können und hatte auf alles Lust. Diese Woche wiederum geht fast nix an mich…bzw. ich bin nach zwei Bissen satt 🙂 Es wird wohl immer so bleiben, könnte ich mir vorstellen. Ich hoffe jedenfalls, dass es bei dir weiterhin so gut läuft. Alles Liebe, Jessi

  • Berit Sillah-Indermaur

    Guten Tag Frau Hassler

    Wollte mich mal im Internet über Magenverkleinerung informieren. Bin Dan auf Ihre Seite gekommen. Habe ein wenig Angefangen Ihre Beiträge zu lesen. Um mich selber darauf vorzubereiten mit was man sich Auseinander setzen muss. Da ich Diabetes Typ 2 habe und bei einigen Früchten Allergien habe muss ich auch darauf achten was ich esse und wie viel.

    Liebe Grüsse

    Berit

  • Deby

    Hallo Jessica. Ich wurde am Dienstag operiert und bin dementsprechend noch mit kleinen Portionen unterwegs. Bin immernoch nervös, da ich nicht weiss wieviel ich später wieder essen kann. ☺️ Ich habe das Essen ja nicht gehasst. Essen ist an sich ja etwas Schönes 💜

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert