Untersuchung und Erstgespräch zum Magenbypass
Wieder mal „gute“ Ratschläge?
17.10.2018
Nachdem mein Hausarzt mich bei dem Chirurgen, der die Magen-OP durchführen wird, angemeldet hat, konnte ich ca. 6 Wochen später einen Termin zur Untersuchung und dem Erstgespräch bekommen.
Irgendwie hatte ich die Befürchtung, dass ich bei diesem Gespräch erstmal wieder gesagt bekomme, ich solle mehr Sport treiben und mich gesünder ernähren. Aber ich musste mir tatsächlich keinen Vortrag anhören, wie man abnimmt und musste mich auch in keinster Weise rechtfertigen.
Ich hatte im Vorfeld versucht, meine 17-jährige Abnehmkarriere zu rekonstruieren und dem Doc zu zeigen.
Es fing im Teenie-Alter an mit FDH und Verzicht, ging weiter zu irgendwelchen Shake-Diäten, Kohlsuppe und Glyx-Diät und endete mit Low Carb, Schlank im Schlaf und Weight Watchers.
Als er meine Liste sah war der einzige Kommentar: „Und genau das sehe ich fast tagtäglich. Sie sind nicht allein.“
Wird man dick durch Diäten?
Da war ich schonmal beruhigt. Zudem hat er meine Vermutung bestätigt, dass ich wahrscheinlich niemals in dieser Situation wäre, mich einer Operation zu unterziehen, wenn ich einfach niemals auch nur eine einzige Diät angefangen hätte. Nur durch diese ganzen Diäten bin ich erst so dick geworden. Über dieses Thema werde ich einen separaten Beitrag schreiben.
Es folgte eine kurze Untersuchung. Ich wurde gemessen und gewogen und mein Bauch wurde kurz abgetastet. Wir haben meine aktuellen Essgewohnheiten erörtert. Ob ich ausgewogen und regelmässig esse? Bin ich eher die „Süsse“ oder die „Herzhafte“? (Herzhaft!)
Habe ich überhaupt ein Sättigungsgefühl? Habe ich sogenannte „Essattacken“? Gehe ich nachts zum Kühlschrank, um etwas zu essen? Und noch ein paar andere Fragen kamen da auf.
Zum Schluss sagte er mir, dass ich definitiv – mit einem BMI von knapp 36 – für einen Magenbypass in Frage komme und hat mir erklärt, was das genau ist und wie die Operation abläuft.
Nachdem ich mein OK gegeben habe, hat er mir noch eine Broschüre mitgegeben, in der ich das alles auch noch einmal nachlesen konnte. Dann haben wir noch besprochen, welche Untersuchungen jetzt noch auf mich zukommen.
Alles in allem war es ein tolles Gespräch und ich habe mich zum ersten Mal wirklich verstanden gefühlt und musste mir keine gut gemeinten Ratschläge anhören, welche Diät oder Ernährungsweise ich ausprobieren soll. Er hat ja gesehen, dass ich so gut wie alles, mehr oder weniger Sinnvolle, gemacht habe in meinem bisherigen Leben.
Jetzt geht alles ziemlich schnell.
Eine Woche später lag bereits ein Brief in der Post mit dem Abklärungsplan bei den verschiedenen Ärzten. Nach und nach habe ich dann alle Termine festlegen können und nun folgt ein kleiner Ärztemarathon.
–Physiotherapie, um zu sehen welche Kondition ich habe und welcher Sport nach der OP angebracht ist.
Bei welchem Arzt ich den ersten Termin hatte und wie die Untersuchung lief könnt ihr im nächsten Beitrag lesen.
Liebe Grüsse,
Jessi
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